Mein Silvester! Danke!!
Puh…endlich geschafft…na ja…fast. Die Woche, wo die Menschen uns Tiere unbedingt in Angst und Schrecken versetzen wollten, ist vorbei!!! Was bin ich froh. Ich kann das kaum beschreiben. Sobald es dunkel wurde, ging es los. Da eine Granate, da ein Mörserbeschuss und erstmal die Kanonenschläge.
Mal gut das Herrchen und Frauchen ein innenliegendes Badezimmer haben. Keine Fenster, mitten in der Wohnung und kaum was zu hören. Das war jetzt für eine Woche mein zu Hause. Dazu haben sie mir dann tolle Entspannungsmusik eingeschaltet. Sozusagen Mediation und Entspannung. Es hat etwas geholfen, aber richtig schlafen konnte ich nicht.
Gassi gehen am Abend?! Nee…danke. Schon der Weg vom Fahrstuhl bis zur Eingangstür war ein Graus. Ganz genau habe ich gehört, wie die Krachmacher dachten „ Jetzt kommt der Hund, legen wir mal richtig los. Herrchen hat mich am Geschirr gepackt und zur Tür geschleift. Ich habe mich ganz schlapp gemacht. Die Vorderbeine hingen in der Luft und die Hinterbeine habe ich einfach baumeln lassen. Aber alles schwermachen half nichts. Herrchen und Frauchen meinten, du musst doch nochmal. Du kannst nicht so lange aushalten. Pah…haben die eine Ahnung was ich alles kann. Ich trinke und esse nicht…und schon kann ich viele Stunden durchhalten. Na guut…man muss natürlich alles anspannen, aber das war ja jetzt eine Woche so, also klappt das schon.
Zu Silvester, so nennen es meine Lieblingsmenschen, war es noch schlimmer. Es dämmerte und schon ging die Knallerei los. Macht die Badezimmer auf…bitteeeeee. Ganz schnell. Ich muss mich in Sicherheit bringen. Kommt am besten mit, damit euch nichts passiert. Aber sie wollten nicht auf mich hören und blieben außerhalb der Sicherheitszone. Als Besuch kam und meine Lieblingsbesucher waren dabei, habe ich sie schnell begrüßt und wollte sie mitnehmen in das sichere Bad. Aber…sie wollten nicht. Was soll ich da machen?! Kann sie ja nicht am Geschirr packen und mitzerren..so wie sie es mit mir machen. Sie sind einfach vieeel größer.,
Dann, nach ein paar Stunden brach der Krieg aus. Lärm, Geknalle und Gestank. Ich habe mich ganz klein gemacht und die Augen fest zugekniffen. Die Pfoten über das Gesicht gelegt und gebetet…bitte lasst es bald vorbei sein. Aber es dauerte eine Ewigkeit. Ich hatte schon jegliche Hoffnung aufgegeben, aber irgendwann wurde es ruhiger. Am frühen Morgen habe ich mich dann aus der sicheren Burg entfernt und bin zu Herrchen und Frauchen in das Schlafzimmer gekommen. Ein paar Minuten Schlaf, aber ich hatte schlimme Träume meinte Frauchen. Die Pfoten haben gezuckt und ich habe geheult. Das habe ich gar nicht gemerkt, so k.o. war ich.
Das Gassigehen am Morgen war auch ganz schlimm. Es böllerte schon wieder und es stank ganz fürchterlich. Wie können die Menschen so was nur aushalten? Lärm, Schmutz und Gestank?! Ich habe gemacht das ich fertig wurde und nichts wie ab in die Schutzhütte. Mittagsrunde? Bei uns in der Umgebung? Nein danke!!! Nicht mit mir. Da haben mich Herrchen und Frauchen ins Auto gesetzt und sind mit mir um die Felder gelaufen. Das war schön! Ruhe, Geknalle nur von weitem und kein Gestank. Aber leider mussten wir irgendwann zurück. Und der Abend kam wieder. Wieder ging der Krieg los. Reste meinten meine Menschen. Reste die durch die Jugendlichen noch verbraucht werden. Irgendwann hatte mir mal jemand was von Friday for Future erzählt. Da soll die Umwelt schöner werden, haben sie gesagt. Aber, soll sie so aussehen? Oder hat das Geballer, der Schmutz und der Gestank nichts damit zu tun? Hm…
Gestern Abend war es dann etwas ruhiger und ich habe eine kurze Runde gedreht. Es knallte von weitem…also wieder nichts wie ab nach Hause. Ich hoffe, nun sind die Reste bald weg und ich kann ganz beruhigt wieder meine Runden drehen.
Liebe Menschen, bitte achtet doch auf meine Kumpels und mich. Wir haben alle Angst. Sämtliche Tiere der Welt. Feuer, Geknalle und Gestank jagen uns eine Heidenangst ein. Wir fressen nicht, wir trinken nicht und wir schlafen nicht. Bitte, bitte….lasst die Knallerei am Ende des Jahres sein.
Euer Prinz Hasenpfote.